Freiwilliges soziales Jahr am Institut für Pathologie

Hallo,
mein Name ist Lisa-Marie, ich bin 19 Jahre alt und absolviere seit September ein freiwilliges soziales Jahr am Institut für Pathologie.

Schon vor meinem Schulabschluss stand für mich fest, dass ich später gerne im medizinischen Bereich arbeiten würde. Als ich von der Möglichkeit erfuhr ein Jahr in der Pathologie zu arbeiten wurde mein Interesse sofort geweckt. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich die Gelegenheit mir meine zukünftige Einsatzstelle anzusehen. Schnell stellte ich fest, dass die Pathologie kein vermuffter Gang im Keller, sondern ein modernes, helles Labor mit Unmengen an interessanten Geräten ist. Nach einer halbstündigen Führung mit Erklärungen zum Arbeitsablauf und den ersten Anschauungsobjekten konnte ich die Frage ob ich die Stelle als Freiwilliger in der Pathologie annehmen wolle kaum abwarten.

Wenige Wochen später stand ich mit einem Kittel ausgerüstet um 07:00 Uhr hochmotiviert im Flur meiner Einsatzstelle. Empfangen wurde ich von einer netten Laborleitung und dem Satz: „Lisa-Marie, hier lernen Sie fürs Leben!“, welcher zu Recht noch oft zitiert wird. Zunächst wurden die täglichen Aufgaben im Labor Schritt für Schritt gezeigt und unter Beaufsichtigung ausgeführt. Bereits nach einer Woche erweiterte sich der Verantwortungsbereich beträchtlich. Schnell war der Tag ausgefüllt mit Paraffin abschmelzen, Objektträger legen, Brutschränke ausräumen, Lieferungen von ansässigen Ärzten und Krankenhäusern auspacken, sowie Kassetten bedrucken oder Schnitte archivieren.
Der wohl für jeden Neuling spannendste und lehrreichste Raum ist der sogenannte „Zuschnitt“. Hier werden verschiedene Organe makroskopisch von einem kompetenten Ärzteteam, welches einen gerne am eigenen Wissen teilhaben lässt, untersucht. Als Freiwilliger darf man die Ärzte und den Präparator bei der Arbeit unterstützen.

Ein weiteres Aufgabenfeld ist die Mithilfe im Sekretariat. Hier wird gescannt, sortiert, gefaxt, eingetütet, versandt und ab und an auch mal genascht.
Der zeitlich geregelte Tagesablauf wird des Öfteren von Sonderaufträgen wie zum Beispiel Gängen zur Pforte, in die Technik oder dem Abtauen des Gefrierfachs aufgemischt.
Da die Laborarbeit größtenteils im Team erfolgt, lernt man bereits früh die amüsante Gesellschaft des Personals zu schätzen. Auch die Besucher, welche Proben oder Arbeitsmaterial vorbeibringen, sind immer für ein Späßchen zu haben.
Zusammenfassend würde ich die Entscheidung zu einem freiwilligen sozialen Jahr in der Pathologie immer wieder treffen. Neben der ersten Berufserfahrung ist auch die Persönlichkeitsbildung hinsichtlich der eigenverantwortlichen Arbeit oder beispielsweise des Verantwortungsbewusstsein zu nennen. Dank des breitgefächerten Aufgabenfeldes gibt es auch nach Monaten immer noch Neues zu sehen, was die Zeit wie im Flug vergehen lässt. Am Ende meines Freiwilligendienst werde ich sowohl Freundschaften als auch Kontakte für mein späteres Berufsleben geknüpft haben, welches auf eine Tätigkeit im Labor hinausläuft (oh Wunder).

Ich hoffe, dass ich euch mit meinem Bericht bei eurer Entscheidung zu einem freiwilligen sozialen Jahr helfen konnte, denn hier lernt man fürs Leben.